
Dreimännleinstein aus Nagold
Nagold, nach 1360 | Sandstein, Dm 53 cm | Stuttgart, Landesmuseum Württ., Inv. Nr. 1958-4
Schlussstein aus dem Chorgewölbe der ehemaligen Marienkirche in Nagold. Das Medaillon im Schnittpunkt zweier Gewölberippen zeigt drei männliche Figuren in triskelischer Anordnung (Dreierwirbel). Bemerkenswert ist das verschränkende Bewegungsmotiv der drei: Mit einer Hand wird der Vordermann an der Fußsohle gekitzelt, die andere fasst, rückwärtsgewandt, den Hintermann am Haarschopf. Christlich gedeutet, symbolisiert das Bild die Dreifaltigkeit (Trinität); ein paganer Ursprung des Motivs ist jedoch genauso gut zu vermuten.
Die Datierung ergibt sich durch eine Gründungsinschrift aus der 1876 niedergelegten Marienkirche in Nagold, die zusammen mit dem Schlussstein beim Abbruch geborgen und von einem Nagolder Apotheker der Stuttgarter Sammlung Vaterländischer geschenkt wurde.