
Merkurstatuette
1. Jh. nach Chr. | Silber, vergoldet | H 7,7 cm | Offenburg, Museum Ritterhaus | Foto K. Schlessmann
Die Merkurstatuette ist eines der Prunkstücke der archäologischen Sammlung des Museums im Ritterhaus. Die silberne, einst vergoldete Figur wurde 1936 an der Marlener Straße nahe der Kinzig gefunden. Der Gott ist nach griechisch-römischem Vorbild dargestellt mit kurzem Mantel über der linken Schulter und dem Unterarm, der den verlorenen Schlangenstab hielt, fasst mit der Rechten den Geldbeutel und trägt die Flügelhaube auf dem Kopf.
In seinen Kommentaren zum Krieg in Gallien nennt Cäsar Merkur den keltischen Hauptgott. Er wurde verehrt als Erfinder der Künste, als Beschützer auf Wegen und Straßen und, nach antiker Tradition, als Gott der Kaufleute, als Götterbote, Schelm und Gott der Diebe.
Dass Merkur sehr häufig angerufen wurde, bezeugen 350 Bilddarstellungen und Reste von Merkurtempeln, dazu fast 450 Inschriften, die bis heute auf gallischem Territorium gefunden wurden.